Mit dem Mietwagen durch Marokko

Besucher Marokkos können sich per Auto, Zug, Bus und Flugzeug im Land fortbewegen. Manch einer reist bereits bestens ausgestattet mit dem eigenen Wohnmobil über eine Fährverbindung in das marokkanische Königreich ein. Wer in einer Rundreise möglichst viele Reiseziele entdecken möchte, kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer voran. Es empfiehlt sich daher insbesondere für die Erkundung abgelegener Ortschaften ein eigenes Auto oder ein Mietwagen.

Was ist bei der Anmietung eines Mietautos in Marokko zu beachten?

Mit dem Mietwagen lassen sich im eigenen Rhythmus sehenswerte Städte wie Essaouira in der Region Marrakesch, einzigartige Landschaften wie die Todra-Schluchten an den Ausläufern des Hohen Atlas oder die Sanddünen des Wüstenorts Merzougas erkunden. Die folgende Zusammenstellung zeigt, was es bei der Auto-Anmietung zu beachten gilt und welche Kosten auf Reisende im Mietwagen zukommen.

Voraussetzung für das Leihen eines Mietwagens

Um in Marokko ein Mietauto zu leihen, müssen Fahrer mindestens 21 Jahre alt sein. Manche internationalen Verleiher setzen ein Mindestalter von 25 Jahren voraus. Außerdem muss man über eine seit mindestens 1 Jahr gültige Fahrerlaubnis verfügen. Dabei muss es sich um keinen international gültigen Führerschein handeln. Bei einigen Anbietern ist gegen Gebühr die Anmeldung eines weiteren Fahrers möglich. Der Hauptfahrer muss bei den meisten internationalen Verleihern eine Kreditkarte mit ausreichender Deckung vorlegen. Über diese, seltener auch in bar, wird bei der Fahrzeugübergabe eine Kaution hinterlegt. Selbst wenn man den Mietwagen ohne Selbstbeteiligung anmietet, kann die Kaution im Falle größerer Schäden einbehalten werden. Je nach Anbieter und Fahrzeugwert liegt diese zwischen 500 und 1.000 Euro. Zudem müssen Autofahrer bei Anmietung eines Mietwagens eine Versicherung abschließen. Die Versicherungsunterlagen sind bei etwaigen Polizeikontrollen vorzuzeigen.

Wo kann man ein Auto mieten und wie viel kostet es?

Reisende finden Niederlassungen aller bekannten internationalen Anbieter wie Hertz, Avis und Sixt in größeren Städten und an Flughäfen, bei denen sie einen Mietwagen ausleihen können. Es gibt zudem marokkanische Autovermietungen mit günstigeren Preisen gegenüber renommierten internationalen Vermietern. Die Leihwagen lokaler Autoverleiher befinden sich jedoch oft in etwas schlechterem Zustand und häufig lässt sich die Selbstbeteiligung nicht ausschließen.

Vorteil der großen Autovermietungen ist zudem die Möglichkeit, den Mietwagen in einem anderen Ort als der Filiale des Ausleihorts abzugeben. Die Einwegvermietung ist hier in den meisten Fällen kostenlos, während lokale Anbieter einen Aufpreis von ungefähr 100 Euro erheben können. Die täglichen Mietpreise belaufen sich je nach Anbieter, Fahrzeugklasse, Versicherung, Saison und Leihdauer auf etwa 20-100 Euro pro Tag. Die Preise der größten marokkanischen Mietwagenagenturen in Marrakesch Medloc Maroc und Car Rental Marrakech beginnen bspw. bei 25 Euro pro Tag.

Über Vergleichsportale lassen sich schon im Vorfeld der Reise günstige Mietwagen bei internationalen Anbietern vorreservieren. Beim Fahren selbst kommen die aktuellen Spritpreise auf den Fahrer zu. Diese liegen derzeit bei umgerechnet durchschnittlich 1,33 Euro pro Liter. Auf dem über 1.800 Kilometer langen Autobahnnetz wird eine Mautgebühr erhoben, die gegenüber europäischen Straßengebühren vergleichsweise preiswert ausfällt.

Wissenswertes zu Versicherung und Selbstbeteiligung

Die Straßen in Marokko werden zwar stetig weiter ausgebaut, dennoch gibt es noch immer viele staubige und steinige Straßen. Der Straßenverkehr im städtischen Bereich gestaltet sich vielfach turbulent, vor allem, wenn auf engem Raum Kutschen, Motorräder, Taxis, Busse und Autos zusammentreffen. Zur Beruhigung können Urlauber bei Anmietung des Mietwagens die Selbstbeteiligung ausschließen. Gesetzlich vorgeschrieben ist in Marokko mindestens eine Teilkasko-Versicherung. Diese beinhaltet normalerweise einen Basisschutz gegen mutwillige Beschädigungen und Diebstahl. Glas, Unterboden, Reifen und andere Fahrzeugteile können jedoch vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sein. Insofern ist es ratsam, einen Mietwagen mit Vollkasko ohne Selbstbeteiligung zu buchen. Bei Übergabe des Mietwagens ist darauf zu achten, dass vorhandene Beulen oder Lackkratzer im Übergabeprotokoll festgehalten werden.

Verhalten im Straßenverkehr und bei Polizeikontrollen

In Marokko herrscht wie in Deutschland Rechtsverkehr. Innerorts dürfen maximal 40 bis 60 km/h gefahren werden. Auf Land- und Schnellstraßen gelten 100 km/h und auf Autobahnen 120 km/h. Tempolimits werden häufig mit Polizeikontrollen und Radarfallen überwacht. Alkohol am Steuer ist verboten, selbst niedrige Promillewerte können hohe Geldstrafen nach sich ziehen. Auch wenn Gegenteiliges weit verbreitet ist, sollte man beim Autofahren weder mit dem Handy telefonieren noch auf den Anschnallgurt verzichten. Wichtig ist zudem, unbedingt an Stoppschildern zu halten und bei Polizeistopps den Handzeichen der Polizisten zu folgen. Bei Verkehrsdelikten kleineren Ausmaßes stellt die Polizei Strafzettel aus. Bei sofortiger Begleichung oder Zahlung am selben Tag kann ein solches Bußgeld um bis zu 50 Prozent verringert werden.

Was macht den Roadtrip durch Marokko sicher?

Autofahrer, die ein paar Tipps beherzigen, fahren relativ sicher durch das schöne Urlaubsland. Es empfiehlt sich, das gewöhnungsbedürftige Chaos im Stadtverkehr zu umgehen und große Städte wie Fès, Rabat oder Marrakesch zu Fuß zu erkunden. Aufgrund von Schlaglöchern und Tieren auf der Fahrbahn ist das Fahren bei Dunkelheit gefährlich. Außerdem haben viele abgelegenere Straßen keine Leitplanken und sind nur behelfsmäßig markiert. Nach starken Regenfällen müssen Autofahrer damit rechnen, dass kleinere Straßen auf ihrer geplanten Reiseroute nicht mehr passierbar sind. Die Teilnehmer des Straßenverkehrs in Marokko nehmen Verkehrsvorschriften selten ganz genau. Durch eine vorausschauende und vorsichtige Fahrweise lassen sich Unfälle vermeiden.